Tausche Guetzli vegan gegen unvegan…

Samstagnacht verbrachte ich mit Plätzchenbacken. Schliesslich gibt es nichts Schöneres als um Weihnachten selber gebackene vegane Guetzli verteilen zu können. Mit einer Tüte machten wir uns auf zu unseren Vermietern, einem älteren Ehepaar weit jenseits der 70. Wir wurden prompt auf einen Kaffee eingeladen und unsere liebe Vermieterin stellte ihre eigenen, ganz sicher NICHT veganen, Guetzli auf den Tisch. Und setzte diesen Blick auf, den wahrscheinlich jeder von seiner Oma kennt und der sagt: Mach mich glücklich, indem du das isst…

Klar hätte ich ihr erklären können, dass ich nichts mehr mit Butter und Eiern esse. Vielleicht hätte sie ja sogar schon mal irgendwo davon gelesen, dass es solche Leute gibt. Auch wenn sie es, wie wahrscheinlich die meisten aus der Kriegsgeneration, bestimmt nur schwer nachvollziehen könnte.

Aber irgendwie brachte ich es nicht fertig, ihr die Plätzchen auszuschlagen. Immerhin hatte ich gerade selber welche vorbeigebracht in der Hoffnung, diese würden gegessen und für gut befunden, sprich wertgeschätzt werden. Und dieselbe Wertschätzung sollte ich meiner Vermieterin nun verwehren, die zwar sicher ebenso viele Stunden wie ich in der Küche gestanden war, aber halt andere Zutaten verwendet hatte?

In dem Fall war es mir irgendwie wichtiger, dass sie zufrieden zusah, wie wir ihre Guetzli mampften als auf meinen Prinzipien zu bestehen.

So lange ich ab und an mal eine Ausnahme aus solchen Gründen mache, kann ich das vor mir selbst gut vertreten. Schwarz-weiss ist einfacher, aber manchmal lenkt einen das Leben in solche Grauzonen. Und das ist auch gut so, weil man – meiner Meinung nach – nicht nach sturen Regeln handeln sollte, sondern aus guten Gründen.

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