Von Dreckschweinen und anderen saublöden Eseleien

Neulich nahm ich ausnahmsweise mal den Zug, um zur Arbeit zu kommen. Was ich eigentlich sonst SAUBLÖD finde. Schliesslich ist bei der SBB in letzter Zeit hinsichtlich Pünktlichkeit DER WURM DRIN. Und wenn der Zug mal pünktlich kommt, dann sitzt in der Nähe irgendeine BLÖDE GANS, die lautstark telefonieren muss. Ihr wisst schon, worauf ich hinauswill, oder?

Ich vertrieb mir nämlich die Zeit mit Zeitschriftlesen und stolperte dabei über einen Artikel darüber, dass die Peta gegen tierfeindliche Sprache vorgehen wolle. Hier der Link zum Artikel:

https://www.pressreader.com/switzerland/20-minuten-bern/20181207/281543702002977

Über das Thema hatte ich in den letzten Monaten auch immer mal wieder nachgedacht, wenn ich zum Beispiel jemanden als Schwein oder (dummes) Huhn bezeichnete. Da schwang immer der Gedanke mit, dass ich diesen Tiergattungen gerade irgendwie Unrecht tat. Schweine sind nicht dreckig und Hühner nicht dumm. Trotzdem kommen diese Redensarten immer noch oft reflexartig über meine Lippen.

Man mag jetzt argumentieren, diese Ausdrücke gehörten zum sprachlichen Kulturgut. Das war aber bei „Neger“ und „schwul“ auch mal so, bevor wir die politische Korrektheit erfunden haben. Diese Beispiele zeigen, dass Kultur und Gewohnheit keine Argumente sind, wenn es gilt, Fakten zu schaffen beziehungsweise abzuschaffen. Und darum geht es schliesslich bei der Zensur der Sprache. Mit jedem Mal, das eine Diskriminierung ausgesprochen wird, zementiert sich der diskriminierende Zustand ein kleines bisschen mehr.

Oder anders gesagt: Jedes Mal, wenn ich jemanden ein Rindvieh nenne, signalisiere ich damit der Aussenwelt, dass Tiere dumm und weniger Wert sind als Menschen. Obwohl das meinen Überzeugungen widerspricht.

Das Fluchen mit Tierbegriffen ist für mich eine schlechte Gewohnheit, die es abzustellen gilt. Wenn ich es vor 12 Jahren geschafft habe, mit dem Rauchen aufzuhören, muss das wohl auch irgendwie möglich sein. Es gäbe sicher effektive Hilfsmittel, um das umzusetzen. Zum Beispiel ein Fluch-Sparschwein (wenigstens ist dieser Begriff nicht negativ besetzt), dessen Inhalt dann gespendet wird…

… aber nicht etwa an eine Tierschutzorganisation, denn das würde ja gar keinen Anreiz schaffen. Es müsste schon für etwas sein, wofür ich nie im Leben freiwillig spenden würde. Wer mich gut kennt, weiss, was das wäre.

Vielleicht geht es ja auch ohne derartig drastische Mittel. Wie wäre es mit einem Vorsatz fürs neue Jahr? Generell weniger fluchen wäre sicher eine gute Sache. Und wenn schon geflucht werden muss, dann nicht mit Tieren, sondern mit Dingen, die wirklich übel sind. Zum Beispiel „Scheisse“ (menschliche, nicht vom Hund), „Stau“ oder „Pop-Musik“.

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