Low-Carb vegan – Resümee Woche 1

Mein Fettstoffwechsel konnte wirklich mal wieder etwas Ankurbelung gebrauchen, denn leider leider sind meine sportlichen Leistungen gerade ziemlich am Stagnieren. Und dann ist da noch das Extrakilo, welches ich mir zunächst gar nicht erklären konnte. Mittlerweile habe ich aber schon einen Hauptverdächtigen …

… den Obstkorb in unserer Firma.

Nichts gegen Obst, überhaupt nicht. In Maβen. Nicht in Massen, so wie ich das im letzten halben Jahr praktiziert habe. Ist ja nicht nur lecker, sondern auch gesund. Aber wenn man dann mal bewusst drauf achtet, kommen da schon eine ganze Menge fruchtzuckrige Zwischenmahlzeiten zusammen.

Um ein Kilo loszuwerden, muss ich natürlich keine besondere Diät halten. Wenn es jedoch darum geht, meinen Körper wieder so weit zu bringen, dass er sich auf langen Läufen aus den Fettreserven bedient und ich dadurch nicht dem Mann mit dem Hammer in die Arme laufe, müssen schon härtere Bandagen aufgefahren werden.

Wer sich schon mal mit dem Thema Fettstoffwechsel befasst hätte, ist sicher früher oder später auf das Thema der Ketose gestossen. Ich ergehe mich hier jetzt mal nicht in Erklärungen, denn tausende andere Webseiten haben das schon getan und hundertmal besser als ich es könnte. Am unterhaltsamsten meiner Meinung nach von happycarb.de

Um auf den Punkt zu kommen: Das Ziel war nicht nur Low-Carb, sondern ketogen, also eine stark fettbetonte Ernährung mit maximal 50g Kohlehydraten am Tag. Das ist so eine grobe Faustregel, die man meistens liest. Ich befürchte, die trifft auf mich nicht mal zu.

Fünf bis maximal zehn Prozent der Kalorienaufnahme sollten, um in Ketose zu kommen, aus Kohlehydraten kommen. Bei einem täglichen Bedarf von etwa 1400 Kcal, sind dies 70 bis 140 Kcal aus Kohlehydraten. Dies geteilt durch die Kcal je Gramm Kohlehydrat (4,1), ergibt läppische 17 bis 34g Kohlehydrate am Tag…

Selbst ohne sich Cola hinter die Binde zu kippen, ist man da schnell drüber. Ein mittelgrosser Apfel hat 19g Kohlenhydrate. Eine grosse Banane hat 40g. So werden eigentlich gesunde Lebensmittel temporär zum Staatsfeind Nr. 1.

Ich hatte mich übrigens trotzdem am Anfang an der Faustregel orientiert. Vielleicht ahnte ich schon, dass es schwieriger würde, wenn ich meine eigenen Berechnungen anstellte. Unter 50 Gramm zu bleiben, gelang mir in der ersten Woche jedenfalls immer. Mal war ich nur knapp darunter, mal hatte ich noch ordentlich Luft zur Obergrenze.

Was ich weniger gut hinbekam, war, die Kohlenhydrate nicht durch Eiweiss, sondern durch Fett zu ersetzen. Gut Dreiviertel der Kalorien sollten aus Fett stammen. Das ist echt viel. Mehr als jemand, der seit Jahrzehnten absichtlich fettarm kocht, mal eben so in seinen Speiseplan zu integrieren bereit ist.

Schätze mal, aus der Ketose wurde deshalb bis jetzt noch nichts und es blieb bei normalem Low-Carb. Naja… jedenfalls läuft es bis jetzt viel einfacher als erwartet. Ich esse viel Eiweissbrot, Seitan, Tofu, Sojajoghurt und natürlich Gemüse. Obst eigentlich nur Beeren, da diese wenig Zucker enthalten. Naja, bis auf diesen einen Ausrutscher auf Arbeit, als ich so Obstgelüste hatte und dann doch in den bösen Obstkorb nach einem Apfel griff…

Ich nutze Cronometer, um meinen Carbs-Konsum zu tracken. Das kann ich übrigens jedem, der seine Ernährung für eine gewisse Zeit im Auge behalten will, nur empfehlen. Es ist kostenlos und man kann entweder über den Browser oder die App (Mischen ist dank Synchronisierung möglich) eingeben, was man gegessen hat. Dann spuckt das Cockpit dazu Grafiken aus, anhand derer man sofort sieht, wie gut man im Plan liegt.

Aber auch wenn das Tracken supereinfach geht, freue mich jetzt schon ein bisschen darauf, nach der Low-Carb-Periode damit aufzuhören 😉

Ansonsten … geht es mir mit der kohlehydratarmen Ernährung total gut. Ich muss nicht hungern, habe genug Energie und auf den Genuss beim Essen muss auch nicht verzichtet werden. Beste Voraussetzungen also, um noch mindestens zwei Wochen weiterzumachen.

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