Konsumdiät

Ich finde, es ist Zeit für eine Diät. Für unsere Schränke. In meinen „20 for 2020“ Zielen war ja schon drin gewesen, so gut wie keine neuen Klamotten zu kaufen. Check. Aber kann das sein, dass ich die Shoppingerlebnisse stattdessen auf den Supermarkt verlegt habe? Ein Blick auf unsere Vorratskammer sagt ‚ja‘.

Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich natürlich auch dieses Jahr sehr viel gekocht und gebacken und auch viel Neues ausprobiert habe und die Zutaten in den seltensten Fällen genau für eine Portion sind. So sammeln sich eben mit der Zeit diverse angebrochene Packungen an.

Dazu kommt, dass wir normalerweise im Rahmen des Frühjahrsputzes die Vorratsschränke so gut wie möglich leeren. Das fiel nun aber dieses Jahr mit der ersten Coronawelle zusammen als die Leute wie wild hamsterten und man tatsächlich befürchten musste, einige Produkte nicht mehr nachkaufen zu können. Naja und ein bisschen selber gehamstert hatten wir wohl auch.

Wegwerfen mussten wir natürlich nichts an Lebensmitteln. Wir haben schon seit einiger Zeit, eine „eat me first“-Kiste im Einsatz, eine super Anregung aus dem tollen bevegt-Podcast. Indem man mal alles was bald weg sollte an einem gut sichtbaren Ort platziert, geraten die Ladenhüter nicht in Vergessenheit. Ausserdem kann man dann aktiv die Mahlzeiten so planen, dass die Kiste sich leert. Naja, oft genug, um Platz für neue Ladenhüter zu machen…

Und genau das beginnt mich langsam zu nerven. Diese vollen Schränke, aber irgendwie isst man dann doch die neu gekauften Lebensmittel. Der Überfluss in den Schränken fühlt sich nicht wie ein Reichtum an, sondern eher wie eine Belastung.

Ausserdem hatte ich vor ein paar Monaten noch ein richtig nerviges Schlüsselerlebnis. Als ich in dem Abteil mit den Einmachgläsern nach etwas wühlte, war dies so voll, dass mir plötzlich ein kleines Glas mit eingelegtem Knoblauch entgegenkam. Leider waren meine Reflexe nicht schnell genug und es zerschellte auf dem Küchenboden. Ich glaube, es war auch noch an einem Tag, der ohnehin ziemlich schlecht gelaufen war. Jedenfalls wurde mir klar: Zu viel Kram belastet und macht nur Ärger.

Seit Ende Oktober bin ich wieder überwiegend im Home Office und das wird wohl auch Anfang nächsten Jahres so sein. Bis zum nächsten Frühjahrsputz sollte es also doch wirklich möglich sein, mal massiv leerzufegen.

Für die diesjährige „Wiehnachtsbackete“ beziehungsweise das „Gueztle“ (Vorgang, bei dem die „Guetzli“, also die Kekse hergestellt werden), habe ich diesmal nur Rezepte herausgesucht und teilweise sogar entworfen, für die ich keine neuen ausgefallenen Zutaten einkaufen muss, sondern im Gegenteil endlich mal gewisse Ingredienzen aufbrauchen kann.

Und dann haben wir ja auch noch wunderschöne anderthalb Wochen frei über die Festtage. Das sollte durchaus Gelegenheit geben, um etwas aufwändiger zu kochen und noch einiges aufzubrauchen.

In dem Sinne: Weg damit! Aber natürlich nicht in den Müll, sondern in den Bauch 🙂

 

 

2 Gedanken zu „Konsumdiät

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