Was wurde eigentlich aus Hermann?

Ich hatte mir ja in den Kopf gesetzt, diese alte Kindheitserinnerung des Kettenbrief-Teigs wiederzubeleben. Und habe es auch gemacht. Fast zwei Wochen lang habe ich meinen Hefeteig gehegt und gepflegt und seine Entwicklung beobachtet.

Dann war es endlich soweit und ich konnte den Teig teilen und verbacken. Daraus wurde erstmal ein Haselnusszopf, dann noch ein Macadamianusszopf und Macadamiazimtschnecken. Alles superlecker.

Das Interesse an den Zöglingen hielt sich jedoch in Grenzen. Zum Glück fragte ich meine Freundinnen, anstatt ihnen einfach einen Hermannteil zu schenken… Letzten Endes reiste der noch nicht verbackene Teil mit mir über 700km nordwärts, als ich meine Familie besuchte. Ein Hermann, der die Welt gesehen hat, also.

Meine Mom brach dann auch nicht gerade in Jubel aus und so kümmerte ich mich selber weiter um den verbleibenden Hermann und beschloss nach der letzten Fütterung, dass er jetzt komplett verbacken würde.

Vielleicht war es unser Besuch auf der Wartburg und der Anblick der Lutherstube, der mich dazu animierte, Reformationsbrötchen daraus zu machen. Vielleicht war es, da mir jegliches religiöses Empfinden abgeht, auch einfach die Erinnerung daran, wie lecker die sind. Nicht nur am 31. Oktober.

 

Die zu veganisieren war ein Klacks und sie sind super gelungen. Mein Hermann musste dafür sterben, aber er hatte ein schönes und sinnerfülltes Leben.

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