Vegan auf dem Donauradweg (Donau-Eschingen bis Linz)

Dieses Jahr wollten wir sowieso mal auf die Flugreise verzichten, Klima und so. Von daher mussten wir coronabedingt nicht einmal umplanen, da wir sowieso nur soweit schweifen wollten wie uns die Pedale tragen konnten. Daher war es essenstechnisch der bis jetzt einfachste Urlaub.

Vegan frühstücken in deutschen und österreichischen Hotels

Ganz allgemein: Absolut unkompliziert. Wir haben immer etwa zwei Tage im voraus gebucht und bei der Buchung natürlich gleich nach den veganen Frühstücksoptionen gefragt. Einige Hotels haben grundsätzlich schon veganes Essen verfügbar, aber verlassen sollte man sich ohne Voranmeldung nicht darauf.

Lediglich das Hotel in Passau war nicht serviceorientiert genug, um irgendetwas bereitzustellen. Ansonsten hatten wir so ziemlich die ganze Palette von Frühstücksqualität:

Dürftig – zwar Margarine und Pflanzenmilch, aber kein herzhafter Aufstrich oder Ähnliches und ganz grausige (da zugleich noch glutenfreie) Aufbackbrötchen

Gut – gute Brötchen, Pflanzenmilch, Margarine, Aufstrich

Sehr gut – zusätzlich noch Sojajoghurt, vegane Wurst und/oder veganer Käse

Phänomenal – dazu noch eigens gebackene vegane Muffins – wow! (so geschehen im Hotel Donaublick in Scheer) oder vegane Würstchen und Falafel (Boutique Hotel zur Post in Vohburg).

 

 

 

 

 

 

Mittagessen unterwegs

Meistens haben wir unterwegs einfach gevespert, weil man so am flexibelsten ist, sprich essen kann wenn man Hunger hat und ein schön gelegenes Bänkchen gefunden hat. Von denen gibt es zum Glück sehr viele am Weg.

Immer dabei hatten wir unsere klassische USA-Kombo (Brot, Erdnussbutter, Studentenfutter) und was das jeweilige Frühstücksbuffet zusätzlich noch hergab, also meist Obst und Brötchen mit veganem Käse oder Vurst und Cherrytomaten.

Das klingt zwar erstmal unspektakulär, aber nach ein paar Stunden Radfahren gibt es doch wirklich nichts Schöneres, als sich auf ein Bänkchen mit Blick auf die Donau zu setzen und belegte Brote zu mampfen.

Abendessen

Hier haben wir uns sehr oft auf die tolle Internetseite und App HappyCow verlassen, mit der man weltweit vegane Restaurants oder zumindest Restaurants mit veganen Essensoptionen findet.

In zwei Restaurants sind wir dann doch nicht eingekehrt, weil sie mittlerweile gar nicht mehr rein vegan waren. Einfach schade, wenn ambitionierte und vor allem idealistische Unternehmer aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen werden, auch wieder Tierprodukte anzubieten.

Somit waren wir auf dem Donauradweg nur in zwei rein veganen Etablissements, dem FrontFood in Linz (leckeres Fastfood) und dem Katzentempel in Regensburg. Das Abendessen in letzterem war mit Abstand das unterhaltsamste auf der ganzen Reise. Schmusebedürfnis hatten die dortigen Samtpfoten zwar nicht, aber sie beobachten zu können, war äusserst unterhaltsam.

Die „normalen“ Restaurants mit veganen Optionen hatten in der Regel auch sehr gutes Essen zu bieten, mal Burger mit Beyond meat, Dürüms mit Seitanfleisch oder auch ausgefallenere Kombinationen wie Coleslaw mit Kürbismus und gebratenem Tofu oder Tofu-Gulasch. Dies selbst in kleinen Käffern, in denen man soviel Weltoffenheit nicht unbedingt vermutet hätte.

 

 

 

 

 

 

 

Das Angebot in den Supermärkten

Letztlich hätten wir überall irgendein Abendessen bekommen und wenn es Pommes mit Salat oder ein Curry gewesen wäre. Wenn wir jedoch keine Lust zum Suchen hatten, haben wir uns gelegentlich auch einfach etwas aus dem Supermarkt geholt. Unsere Lieblinge auf dieser Reise waren Kartoffelsalat (mit Essig und Öl) und Cup-Nudeln in ihren zahlreichen tierlosen Varianten.

Positiv überrascht hat uns die Auswahl an Pflanzenmlich und pflanzlichen Joghurts in den Kaufhäusern. Viele der Variationen kannten wir aus der Schweiz noch gar nicht, zum Beispiel Sojadrink mit Bananengeschmack oder Lupinen-Stracciatella-Joghurt. Allgemein hatte es viele Sojamilch- und Joghurt-Varianten, die sogar meiner besseren Hälfte geschmacklich zusagten, der eigentlich kein Sojafan ist.

Fazit

Es kann wahrscheinlich kaum einfacher sein, vegan zu reisen als in Deutschland und Österreich. Einerseits wegen der verfügbaren Produkte, andererseits mangels Sprachbarrieren.

Natürlich passierte es trotzdem, an Kellnerinnen zu geraten, die noch nie etwas vom Unterschied zwischen vegetarisch und vegan gehört hatten, aber das war eher die Ausnahme. Das meiste Servicepersonal konnte kompetent Auskunft geben.

Es war zwar kein Urlaub mit vielen neuen Eindrücken, aber dafür einer der entspannten Sorte, insbesondere ohne Sorge um etwaige gestrichene Rückflüge oder Einreisequarantänen.

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