Rückblick 2022 und Ziele 2023

An 2022 war ja so ziemlich alles dran, ausser ein Henkel zum Wegwerfen, also weltpolitisch betrachtet zumindest. Rein für mich persönlich betrachtet, war es ein ganz gutes Jahr, das so schnell vorbeigegangen ist, dass ich mit dem Abarbeiten meiner Ziele irgendwie gar nicht hinterherkam.

Gut, so ganz stimmt das nicht. Ich habe durchaus einige persönliche Ziele erreicht, wie zum Beispiel mich aus meiner Komfortzone herauszutrauen und wieder mit einer neuen Sportart zu beginnen. Seit März gehe ich wieder sehr regelmässig ins Kampfsporttraining. Ab dem Sommer habe ich sogar noch eins obendrauf gesetzt und wieder mit Kraulschwimmen angefangen, wofür ich sogar nochmal einen Anfängerkurs besucht habe und seitdem einmal pro Woche ins Schwimmbad gehe. Da ist die Komfortzone seemeilenweit weg. Ich bin jedes Mal danach superstolz auf mich und halbwegs optimistisch, dass es mir irgendwann, wenn meine Technik gut genug ist, auch mal richtig Spass machen könnte.

Regelmässig ein Dankbarkeitstagebuch zu führen war auch einer der erfolgreich umgesetzten Vorsätze.

Fast erreicht habe ich das Ziel, durchschnittlich mindestens 7.5h zu schlafen. Meinen Statistiken zufolge waren es 7.37h. Eine Geschäftsreise nach Honduras hat mir hier die Zielerreichung kaputtgemacht, da ich dort kaum geschlafen habe und mich auch danach der Jetlag wertvolle Stunden Schlaf gekostet hat.

Grandios gescheitert war ich damit, nur einmal pro Woche Alkohol trinken zu wollen. Da bin ich bei durchschnittlich fast dreimal gelandet. Nein, dieses Ziel werde ich mir in derselben Strenge nicht gleich wieder auferlegen. Nur schon eine Reduktion auf zweimal pro Woche dürfte ja schon knifflig genug werden. Vielleicht lege ich auch mal ein Selbstexperiment über vier Wochen ohne Alkohol ein, was gleichzeitig hilft, den Schnitt nach unten zu drücken 😉

Ein weiteres 4-Wochen Selbstexperiment möchte ich bezogen auf den Verzicht auf Süssstoffe einlegen. Zum Glück ist ja nicht erwiesen, dass Cyclamat beim Menschen krebserregend ist, aber man weiss ja nie… und ich lasse täglich viele, sehr viele Süssstofftabletten in meine Tees und Kaffees plumpsen.

Was meine Ziele im Bereich Aktivismus / Minimalismus / Umwelt betrifft, Versagen auf der ganzen Linie:

Die strukturierte Informationssammlung habe ich mir noch nicht erarbeitet. Ich bin nur so weit gekommen, mir das Tablet, mit welchem ich diese Informationen während des Strassenaktivismus den Passanten zugänglich machen wollte, zu kaufen und einzurichten. Im Nachhinein weiss ich auch warum. Es war kein «smartes» Ziel, wie man es in guten Bullshitbingo-Workshops zu definieren lernt (Spezifisch, Messbar, Ausführbar, Realistisch und Terminiert). Also neuer Versuch: Ich suche zu den Themengebieten vegan für die Tiere /  Gesundheit / Umwelt je mindestens fünf (aus Omnisicht) vertrauenswürdige Quellen, seien es Artikel, Webseiten oder Videos, und ordne und vertagge sie so, dass ich die richtigen Infos bei Bedarf immer gleich zur Hand habe.

 

Dann wollte ich während der trockenen Jahreszeit regelmässig „Chalktivism“ betreiben (Eine Zusammensetzung aus «chalk» (Kreide) und «activism» (Aktivismus).  Gut, ich war schon einige Male draussen dafür, aber bei weitem nicht so oft wie ich mir vielleicht vorgestellt hatte, als ich das Ziel fasste.  Und das trotz der Zusatzmotivation, dass ein Freund von mir die Kreidebilder auf Insta posten würde. Siehe oben, würde ich sagen. Es fehlte an quantitativen Zielen. Man müsste meinen, sowas muss doch auch ohne Zielfixierung gehen und tut es sicher auch für einige. Aber mein Leben ist nun mal das Abarbeiten von Pendenzenlisten mit kurzen Erholungspausen dazwischen. Und was weder vordefinierte Pendenz noch Erholung ist, also die Sachen, die «gut wären», die «man machen könnte», die fallen dann irgendwie durchs Raster… Also:  Im 2023 möchte ich 50 vegane Chalk-Messages auf den Asphalt bringen.

Der Strassenaktivismus war kein quantifiziertes Ziel für letztes Jahr, aber durchgezogen habe ich ihn dennoch und werde das auch im 2023. Die Termine hierfür stehen auch schon, womit keine Gefahr besteht, dies auf die lange Bank zu schieben.

Das Ziel, wenig „Glomp“ anzuschleppen habe ich auch ein bisschen verfehlt. Klar habe ich keine Dekoartikel gekauft und vieles war auch wirklich notwendig, zum Beispiel Ausrüstung fürs Openwater Schwimmen, aber ein Blick auf „Meine Bestellungen“ bei Amazon verrät mir, dass ich schon eine ganz gute Kundin war. Auch die nur drei neuen Kleidungsstücke habe ich nicht eingehalten. Es waren vielleicht um zwischen zehn und fünfzehn… Ich habe nichts zu meiner Verteidigung vorzubringen 😉

Dann gibt es da noch ein paar pendente Kochziele schon aus dem 2021, die ich auf 2022 verschoben hatte, nämlich das eigene Dressing  und die fluffigen Laugenbrezeln, welche mit jenen vom Brezelkönig mithalten können sollten sowie das gelingsichere Rezept für Erdbeerschnitten. Übertrag auf 2023. Ich habe zwar auch letztes Jahr superfleissig gekocht und gebacken, aber eben nicht wirklich zielorientiert. Immerhin neue Halloween-Rezepte gab es für den Blog.

Für 2023 habe ich noch eine ganze Menge anderer Herausforderungen auf dem Plan, insbesondere ein C1-Zertifikat in Spanisch und einige Ziele sportlicher Natur. Ich hoffe, ich habe mich nicht (schon wieder) übernommen mit den eigenen Zielvorgaben. Was ich jedoch in den letzten Jahren mit meinen immer mal wieder verpassten privaten Zielen festgestellt habe: Im Gegensatz zu der Person, die ich im Arbeitskontext bin, schaffe ich es im Privaten, lockerer mit meinen Pendenzen umzugehen. Somit besteht wenigstens keine Gefahr, dass ich einen Burn-out erleide, weil ich zu verbissen am perfekten Brezelrezept gearbeitet habe 😉

Tags: Aktivismus, Ziele, Umweltbewusstsein, Minimalismus

Kat: Gedanken

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