Am letzten Wochenende waren wir wieder zu einem Brunch mit meiner Schwiegerfamilie verabredet. Wie immer toll, wie immer absolut entspannt. Und es herrschte Frieden zwischen Allesessern und Veganern, was – wenn man einschlägige Blogs und Podcasts verfolgt – offenbar nicht in jeder Familie selbstverständlich ist.
Nicht nur dass mich niemand schräg anschaut. Stattdessen entdecke ich jedes Mal mehr vegane Alternativen in den Kühlschränken und auf den Tischen.
Natürlich gab es trotzdem Eier und die Luft war geschwängert von Räucherspeckschwaden. Das ist mir schon stark aufgefallen, da solche Gerüche in unserer Küche nicht mehr vorkommen. Zum Glück rief das bei mir aber weder Ekel noch Appetit darauf hervor. Ebenso wenig der Käseteller.
Noch vor einem halben Jahr hätte ich es kaum für möglich gehalten, dass man sich Lebensmittel, die man sein ganzes Leben lang konsumiert hat, einfach so abgewöhnen kann, ganz ohne Entzugserscheinungen.
Mein Freund haderte ein bisschen, bevor er das ihm angebotene Ei annahm. Er sei auf halbem Weg zum Veganer, outete er sich. Was bei seiner Familie nicht einmal für Erstaunen sorgte.
Wenngleich er dafür andere Gründe (Gesundheit) hat als ich (Tierschutz), gibt mir diese doch ziemlich schnelle und freiwillige Änderung in seinem Konsumverhalten sehr viel Hoffnung. Hoffnung, dass wir vielleicht schon in ein paar Jahrzehnten in einer Welt leben, in der nicht mehr Milliarden von Tieren tagtäglich leiden und sterben müssen, nur weil ihr Fleisch/ ihre Milch/Eier gut schmecken.
Ein bisschen utopisch? Vielleicht. Aber das hat man vor nicht einmal hundert Jahren auch über die Raumfahrt gedacht 😉
😍😍😘