Extraveganzen goes Sweden

In den letzten 8 Tagen sind wir 720km mit dem Tourenrad in Schweden unterwegs gewesen. Sorgen bezüglich der veganen Verpflegung hatten wir uns vorher nicht gemacht und diese wären auch unbegründet gewesen.

Oatly Oatly everywhere

Vielleicht liegt es daran, dass es eine schwedische Firma ist, jedenfalls ist es absoluter Standard, in schwedischen Hotels Pflanzenmilch vorzufinden. Einige haben auch immer pflanzliche Joghurtdrinks und Aufstriche im Frühstücksangebot.

Käse- und Wurstalternativen sind nur ab und an am Buffet anzutreffen, aber manchmal wird einem dies auf rechtzeitige Anfrage hin organisiert.

 

Auswärts essen

Nun, die ganz typsiche lokale Küche mit den Fischgerichten scheint noch nicht veganisiert zu sein. Zumindest haben wir nichts in die Richtung gesehen. Wir haben aber auch nicht angestrengt danach gesucht. Bestimmt hätte es zumindest irgendwo vegane Köttbullar (Fleischbällchen) gegeben, aber auch ohne die kamen wir aus.

 

Ähnlich wie in Deutschland und der Schweiz hat es  nur in einigen grösseren Städten reinvegane Restaurants und Cafés. In den „normalen“ Gaststätten gibt es aber so gut wie immer auch etwas Veganes zu essen. Besonders einfach findet man die guten Lokale wie immer mit der HappyCow App. So sind wir etwa zu einer superleckeren veganen Pizza in  Ängelholm gekommen und so wurden wir auch auf die tolle Fast Food Kette MAX aufmerksam.

Vielleicht schockiert das einige erstmal wenn ich zugebe, dass wir innerhalb von acht Tagen drei Mal in diesem Burgerschuppen eingekehrt sind. Aber wir haben ja auch wahnsinnig viel Kalorien verbrannt durch  das ganze Radfahren. Ausserdem ist das Essen dort nicht nur superlecker, sondern – wenn man das richtige bestellt – auch noch ziemlich gesund. Im Gegensatz zu anderen Fresstempeln sind die Salate hier nicht pro forma, sondern richtig gross und reichhaltig, mit Avocado, Edamame-Bohnen, Quinoa und vielem mehr.  Die pflanzenbasierten („växtbaserat“) Burger sind der Hammer, ebenso wie die Auswahl an veganen Eisshakes (Vanille, Schoko, Birne, Blaubeere). Wenn wir uns eine Firma wünschen dürften, die in die Schweiz expandiert, dann wäre es diese.

 

Einkaufen

Pflanzenmilch gibt es wie erwähnt überall. Wer eine umfangreichere Auswahl und auch Wurst- oder Käsealternativen sucht, geht am besten in einen grösseren Supermarkt. Wir haben oft einen „ICA Kvantum“ aufgesucht, der von der Grösse her etwa mit einer Migros MM vergleichbar ist  Angenehm ist, dass hier die veganen Produkte nicht zwischen den tierischen versteckt sind, sondern beieinander stehen.

Wir haben uns jeweils in grösseren Städten mit Proviant für die Mittagspause eingedeckt, da es teils mehrere Stunden dauern kann, bis man an einem Ort mit Supermarkt vorbeikommt. An schönen Plätzen für Picknick mangelt es nicht, ganz besonders an der Küste. Oft fanden wir sogar Bänke und Tische mit wunderschöner Aussicht.

 

Highlights

Natürlich sind wir nicht wegen dem Essen nach Schweden gekommen, sondern in erster Linie wegen der tollen Landschaft. Küste ist immer toll. Einige Abschnitte im Inland haben uns  teils an Deutschland teils an den Südwesten der USA erinnert.

 

Absolut empfehlenswert für alle Radliebhaber ist das Land aufgrund seines extrem gut ausgebauten Radwegnetzes. Wir sind sind den Sydkustleden, den Kattegatleden, den Bannvallsleden und Teile des Sverigeleden gefahren. Manche Abschnitte führen zwar über unebenen oder kiesigen Untergrund, aber der Grossteil ist gut fahrbar und vielfach sogar asphaltiert. Die Radwege ziehen sich auch nahezu lückenlos durch die grossen Städte, so dass man dort wunderbar und sicher vorankommt. Die schwedischen Autofahrer sind auch sehr rücksichtsvoll gegenüber Radfahrern. Halsbrecherische Überholmanöver haben wir keine erlebt.

Unser persönliches Übernachtungshighlight kam absolut unerwartet nach einer scheinbar nicht enden wollenden feucht-kühlen 95km-Tour mit viel mehr Höhenmetern als meiner strapazierten Beinmuskulatur lieb waren. Zufällig hatte es weit und breit nur noch ein Zimmer auf einer Farm frei und dies auch noch für schwedische Verhältnisse ziemlich günstig, weshalb wir uns nicht all zu viel erwarteten.

 

Wir bekamen eine sehr kleine, aber mit allem Nötigen ausgestattete Hütte direkt am Lama- und Schafstall, welcher nur durch eine Glasfront von unserem Anbau getrennt war. Besser als Kino! Als der nette Besitzer auch noch eine riesige Zucchini und weiteres Gemüse erntete, damit wir uns ein leckeres Znacht braten konnten, war das Vegi-Glück perfekt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert