Mein erstes Mal Chalken

Da Outreach in Zeiten von Corona ja nicht wirklich eine Option ist, wollte ich mir andere Formen des Aktivismus erschliessen. Seit nunmehr zwei Monaten lag sie bei mir, die Packung Strassenmalkreide, die ich – animiert durch coole Bilder von kunstvollen Strassenverzierungen mit veganen Messages – bestellt hatte. Tja, da lag sie gut… Warum ist es eigentlich so schwierig, mit etwas Neuem zu beginnen? Sogar wenn man sich darauf freut.

Ich meine, wenn es ein erster Bungeesprung gewesen wäre, vor dem ich zurückgeschreckt wäre, paragliden, tauchen oder sonstwas Gefährliches. Aber Bildermalen mit Strassenmalkreide? Wo lag das Problem?

Wahrscheinlich in erster Linie in der Tatsache, dass man irgendwo draussen exponiert ist, während man etwas tut, was sonst nur Kinder machen. Das erregt Aufmerksamkeit. Was ja eigentlich genau das Gute ist, aber als introvertierte Person ist es für mich immer eine grosse Überwindung, in Kontakt mit Fremden zu treten.

Dabei gab es diesen gestern nicht einmal. Es kam kaum jemand vorbei. Ein junges Pärchen hat mich freundlich gegrüsst. Ein älteres Pärchen ging ohne Gruss vorbei, verlangsamte aber neugierig seinen Schritt. Der Mann las meine Message vor. Vielleicht habe ich mir den leicht spöttischen Tonfall nur eingebildet. Naja, wahrscheinlich nicht. Bei den meisten Menschen dieser Alterskategorie ist leider Hopfen und Malz verloren bezüglich des Mitgefühls für Nutztiere. Zum Glück gibt es ja noch die Jugend.

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