Extravegant in Kuba – Das Fazit

Um ehrlich zu sein, hatte ich mir das vegan unterwegs sein in Kuba schon etwas einfacher vorgestellt. Gemüse und Hülsenfrüchte sollten doch wohl überall aufzutreiben sein, dachte ich.

Hülsenfrüchte gab es in den meisten Restaurants jedoch nur bereits gemischt mit Reis (arroz congrí), mit einem sehr hohen Reisanteil. Geschmacklich ist das zwar kein Problem, was die langfristige Sättigung und überhaupt die Eiweisszufuhr angeht jedoch schon.

Soja soll es hier angeblich geben, als „picadillo“ gehackt, um das Hackfleisch zu strecken. Ist uns allerdings nie über den Weg gelaufen und wäre sowieso schon mit dem Fleisch gemischt gewesen. Soetwas wie Tofu oder überhaupt irgendwelche Ersatzprodukte für Fleisch und Milcherzeugnisse sucht man vergebens.

Frisches Gemüse zu bekommen war oft auch eine echte Herausforderung oder einfach nicht möglich. Ein Salat aus Gurke und Tomate liegt meistens drin, bringt aber dem Körper auch nicht viel mehr als Wasser und ein paar Vitamine. Dass einem abgesehen davon fast nur die immergleiche Dosengemüsemischung angeboten wird, ist meines Erachtens ein absoluter Witz. Man könnte doch einfach das Gemüse auch schmackhaft zubereiten, anstatt alles einzuwecken und mit Essigwasser zu verderben.

Auszuhalten war die Situation dadurch, dass wir ab und zu auch in Hotels mit besserem Buffet untergebracht waren, die auch mal Bohneneintöpfe oder mindestens ein gutes Pfannengemüse im Angebot hatten. Aber egal wie gut das Hotel war, ordentliches Brot (Vollkorn oder einfach überhaupt irgendetwas festeres als gummiges Weissbrot) gab es nirgendwo. Sollte ich dieses Land jemals nochmal betreten, dann nur auf jegliche Einfuhrbeschränkungen pfeifend mit einem Koffer voll gutem Brot.

Fürs Essen muss man als Veganer jedenfalls definitiv nicht nach Kuba reisen. Vegan überleben ist möglich, aber um den Preis sehr sehr oft das Gleiche zu essen. Insbesondere wenn man auch noch so seine Vorstellungen über gesunde Ernährung hat. Wären Pommes frittes und Weissbrot für mich nicht solche Un-Lebensmittel, hätte ich es vielleicht noch ein wenig einfacher gehabt. Ebenfalls einfacher wäre es wohl auch gewesen, wenn ich nicht durch das viele Radfahren täglich zwischen 500 und 1´500 Extrakalorien gebraucht hätte. Die muss man hier halt auch erstmal in vegan finden.

Alles in allem war eigentlich die beste Erfahrung daran (Trommelwirbel) … dass ich jetzt umso mehr zu schätzen weiss, wie leicht das Leben in der Schweiz ist. Ganz allgemein ebenso wie in Bezug auf veganes Essen. Ich freue mich am Ende jeden Urlaubs auf zuhause, aber diesmal ist die Vorfreude ganz besonders gross.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert