Erste tapsige Schritte beim Urban Gardening

Dass wir uns überhaupt getraut haben, irgendetwas zu pflanzen, nachdem wir bei uns schon vor Jahren die schwarzen statt grünen Daumen diagnostiziert haben… Mir sind sogar Kakteen eingegangen. Aber vielleicht hatten wir uns auch damals einfach nicht genug angestrengt. Der Anreiz, mit dem Giessen und sonstigen Pflegearbeiten dahinter zu sein, ist jetzt einfach grösser.

Vielleicht weil wir von unseren neuen Pflanzen mehr profitieren als von diesen ollen Kakteen. Unser Pink Ladies, also unsere Glanzmispeln, werden uns, wenn sie erst mal dichter geworden sind, einen umso besseren Sichtschutz auf der Terrasse bieten. Gekauft haben wir sie halb verdurstet und haben es geschafft, sie schon ein wenig aufzupäppeln. Sie treiben fleissig neue zweige mit kräftigen pinken Blättern.

Sogar noch mehr Payoff erwarten wir uns von unseren neuen Beeten, nicht in finanzieller Hinsicht natürlich.  Ich kann mir kaum vorstellen, dass – wenn man die Arbeitszeit korrekterweise mit einrechnet – selbst angebautes Gemüse günstiger ist als gekauftes. Aber die Freude wenn es spriesst!

Es ist einfach schön zu sehen, wie etwas durch unsere Pflege wächst und gedeiht. Insbesondere wenn aus vorherigen Erfahrungen mit Kakteen die Erwartungen nicht sonderlich hoch sind.  Und man zudem noch weiss, dass man gute drei Monate zu spät dran war mit der Aussaat. Natürlich haben wir nur solche Pflanzen gesät, die man im Juli noch säen kann. Wenn der Erfahrungsschatz gleich null ist, ist man echt dankbar um aussagekräftige Anweisungen auf den Samenpackungen.

Offenbar haben wir schon mal ein paar gute Anfängerpflanzen rausgesucht. Unsere Radieschen sprossen schon drei Tage nach dem Säen. Gleich darauf kam dann auch schon der Rucola. Der Pflücksalat liess mit einer Woche schon etwas länger auf sich warten. Drei Salatkeimlinge sind schon sichtbar (Wo bleibt der Rest?? Ich hatte doch viel mehr gesät).

Während die erste Kresse natürlich schon nach einer Woche geerntet werden konnte, ziert sich der Rest unseres Kräuterbeets ein wenig. Aber ein paar grüne Halme von Dill und Schnittknoblauch sind bereits sichtbar.

Morgens gehe ich nun, wenn das Giessen fällig ist, immer ganz neugierig auf die Terrasse, ob schon Fortschritte erkennbar sind. Meistens ist das aber logischerweise eher abends der Fall nachdem ordentlich die Sonne darauf geschienen hat. Ah ja, noch ein Vorteil: Seit wir diese selbst auferlegte Giessarbeit an der Backe haben, freue ich mich über jeden Regenguss. Früher konnte ich denen nicht viel abgewinnen. Wie so oft liegt es an der eigenen Einstellung, wie viel Gutes man den äusseren Umständen abgewinnen kann…

Wie gesagt, es rentiert sich sicher nicht, aber Freude hatten wir bereits. Ausserdem bin ich ja leidenschaftliche Gastgeberin und freue mich jetzt schon darauf, unseren Gästen ganz stolz auch etwas aus dem eigenen Garten auftischen zu können.

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