Das Schlechte im Guten

Vor einigen Wochen habe ich angefangen, mich im Lauftraining mal wieder ein bisschen zu quälen. Tempotrainings und Intervallläufe. Kein Spass, aber effizient. Soetwas tue ich mir nur an, wenn mal wieder ein Wettkampf vor der Tür steht. In diesem Fall war es der Wings for Life World Run am 5. Mai 2019, zu dem ich mit Freunden und Schatz antreten wollte. Bevor ich erfuhr, dass Charity nicht immer gut sein muss. Und erst recht nicht vegan…

Eine Freundin leitete mir einen Link von der offiziellen Seite weiter. Dort wird informiert über die neusten Erkenntnisse aus der Rückenmarksforschung… gewonnen durch Tierversuche!

Im Nachhinein betrachtet hätte ich eigentlich von selbst darauf kommen können. Dass medizinische Forschung sich an Tieren vergreift ist nun mal leider alles andere als eine Ausnahme. Wieder ein Mal ein schönes Beispiel dafür, wie man selber auch mit Scheuklappen durchs Leben geht.

Ich war jedenfalls froh, dass ich darauf aufmerksam gemacht wurde. Und dass unser Team sich noch nicht angemeldet hatte. Mit dem neuen Wissensstand hätte sich das nämlich dann gar nicht mehr so toll angefühlt, dort nochmals anzutreten (im 2018 bin ich das leider schon mal).

Auch war ich froh, dass unser Kollegenpaar so verständnisvoll reagiert hat. Erneut, denn erst vor ein paar Wochen musste ich einen Termin mit ihnen verschieben, um an einem Aktivisten-Workshop teilnehmen zu können.

Wir werden sicher zu irgendeinem anderen Event antreten und trainiert hat man ja sowieso nie vergeblich.

Das Problem mit der Teilnahme an der Charity, die leider nicht ohne Cruelty auskommt, ist somit zwar erledigt, aber…

… es hat mich zum Nachdenken gebracht. Darüber wie gedankenlos ich bis jetzt immer noch Medikamente konsumiere.

Ich könnte jetzt versuchen, mein Gewissen zu beruhigen damit, dass diese Medikamente ja schon zugelassen sind und damit keine weiteren Tierversuche generieren. Nichtsdestotrotz unterstützt aber grundsätzlich jeder Medikamentenkauf die konventionelle Pharmaindustrie mit ihren grausamen Praktiken.

Momentan muss der Gewissenskonflikt stehen bleiben, bis ich für die unerlässlichen Medikamente, also Anti-Baby-Pille und Schlafmittel, vegane Alternativ-Medikamente gefunden habe, die ebenso sicher wirken.

So verbessert man sich in winzigen Schritten und merkt gleichzeitig immer wieder, wie weit der Weg noch ist.

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