Kaum zu glauben, für was es alles so besondere Promotage gibt. Naja, wenn ich ein Bauernverein wäre, der es geschafft hat, sich von den Steuerzahlern ein leidverursachendes und umweltschädliches Produkt vergolden zu lassen, würde ich das wohl auch gross feiern.
Eine Freundin hat es sich angetan, den Stand der Schweizer Milchlobby zu besuchen, an dem sie den Besuchern das Bild von glücklichen Kühen auf riesigen sattgrünen Weiden zu verkaufen versuchen. Ich persönlich habe mir den Standbesuch nicht angetan. Irgendwie fühle ich mich noch nicht bereit, auf derlei Absurditäten mit stoischer Gelassenheit zu reagieren.
Wir waren jedenfalls in sicherem Abstand auch mit einem Stand in Luzern, ausgerüstet mit Flyern, Pflanzenmilch und veganem Käse zum Degustieren. Dieser kam sehr gut an. Ich hatte den Eindruck, dass viele Menschen grundsätzlich positiver darauf reagierten, eine vegane Alternative aufgezeigt zu bekommen als darauf, an den Cubes of truth die grausame Wahrheit gezeigt zu bekommen. Ausnahmen vorbehalten, aber dass eine Milchbäuerin nichts ausser Schimpftiraden für uns übrighatte, muss wohl kaum verwundern.
Neben der Degustation wurden auch noch Unterschriften für die Massentierhaltungsinitiative gesammelt. Wie ich schon in einem früheren Artikel dargelegt habe, befürchte ich, dass diese Initiative nicht wirklich etwas verbessern wird. Darum habe ich selbst auch niemanden aktiv aufgefordert zu unterschreiben. Das war auch gar nicht nötig, den die Leute strömten dafür von alleine an den Stand. Wenn doch nur jeder, dem das Tierleid eine Unterschrift wert war, auch den Schritt gehen würde, die leidverursachenden Produkte zu boykottieren…
Meine Befürchtung ist, dass wenn die Initiative angenommen und umgesetzt wird (nicht vergessen: Übergangsfrist von 25 Jahren…), der Schweizer Konsument mit einem wahnsinnig guten Gewissen auf seinem vermeintlich glücklichen Schnitzel herumkaut. Vielleicht male ich ja auch mal wieder zu schwarz. Hoffentlich.