In unserem Coop schiessen die neuen veganen Lebensmittel in letzter Zeit wie Pilze aus dem Boden. Und auch in der Körperpflege-Abteilung habe ich kürzlich Neuerungen entdeckt: vegane Tampons und Slipeinlagen. Oh Schreck. Echt jetzt? Heisst das, meine bisher verwendeten konventionellen Hygieneprodukte sind nicht vegan?
Ein paar Stunden Research später habe ich die Antwort: Man kann es nie wissen. Die Kennzeichnungspflichten bei Produkten, die keine Lebensmittel sind, sind ja eher lau. So weiss man etwa jeweils nicht, ob in dem Klebstreifen an den Slipeinlagen Kleber aus Milch (Kasein) oder aus Tierabfällen (Glutin) verwendet wurde.
Schlimmer noch: die grausamen Tierversuche, die wegen der Gefahr des Toxischen Schocksyndroms, welches durch die Benutzung von Tampons begünstigt werden kann, gemacht wurden. Und werden.
Wer jetzt denkt, dass ja wohl kaum jemand auf die Idee kommt, einem Meerschweinchen einen bakterienverseuchten Tampon einzuführen… Doch, es gibt genau eine so degenerierte und mitleidlose Spezies auf diesem Planeten.
Und es gibt Milliarden von Frauen, die ahnungslos die auf so grausame Art getesteten Tampons allmonatlich benutzen. So wie ich bis zum heutigen Tag.
Gut hatte ich die zertifiziert veganen Teile einfach mal in den Einkaufswagen gepackt. So kann ich mit etwas besserem Gewissen menstruieren.
Naja, aber eben nur etwas, denn: Weniger schockierend, aber irgendwie halt auch bedenklich ist der Müll, der durch Hygieneprodukte verursacht wird. Aber von zero waste sind wir ohnehin noch sowas von weit entfernt. So weit, dass die paar veganen Tampons im Restmüll wahrscheinlich kaum ins Gewicht fallen. Oder rede ich mir das grad nur ein, weil ich noch so gar keine Böcke habe, mit Menstruationstassen und sowas herumzuexperimentieren?
Wer noch mehr über das Thema, ob Hygieneprodukte vegan sind oder schauen lesen will:
https://www.natracare.com/de/blog/warum-deine-periode-vielleicht-nicht-vegan-ist/