Wieder mal ein wunderschöner sonniger Samstag für unseren Cube.
Vielleicht sogar ein bisschen zu schön als dass die Leute sich die Zeit nehmen würden, sich unsere kleine Demo genauer anzuschauen. Es kamen schon einige zu uns, aber nicht so viele wie auch schon an anderen Samstagen.
Aber es sollte ja nicht auf die Quantität der Unterhaltungen ankommen, sondern eher auf die Qualität.
Meine erste Unterhaltung heute lief bescheiden. Zwei junge Frauen. Damit hatte ich schon gute Erfahrungen gemacht, da es beim weiblichen Geschlecht meistens recht einfach ist, Mitgefühl für andere Lebewesen zu wecken. Nicht so bei dem Alpha-Weibchen dieser Zweiergruppe. In Kürze: Sie isst Fleisch einfach weil es ihr schmeckt und das Leiden der Tiere dafür ist ihr egal.
Krasses Exemplar. Ich hoffe nur, dass sie unfruchtbar ist und diese Einstellung nicht weiterträgt. Dass die Chancen dafür schlecht stehen, weiss ich selbst.
Ihre Freundin hatte minimal mehr Mitgefühl, glaubt aber nicht im Geringsten daran, dass die Welt sich ändern wird.
Mein zweites und letztes Gespräch heute war mit zwei jungen Männern, die durchaus Mitgefühl angesichts der Videos zeigten. Sie würden auch nur Bio-Fleisch essen und hätten sowieso schon reduziert… auf „nur“ noch zwei drei Mal pro Woche Fleisch. Das war dann aber auch das höchste der Gefühle.
Um es kurz zu machen: Heute hatte ich nicht das Gefühl, dass ich unsere Sache gross voranbringen konnte. Es hat mich auch zeitweise heruntergezogen, mich der Einstellung der breiten Masse auszusetzen. Wenn man nicht aufpasst, kann man wirklich den Optimismus verlieren.
Was mir dennoch den Tag rettete, waren die wundervollen Menschen um mich herum. Einige von ihnen hatten durchaus sehr gute Gespräche. Andere schafften es einfach, egal wie es lief, das Positive zu sehen, nämlich dass wir unsere Gesprächspartner wenigstens veranlasst haben, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Wir liessen den warmen Frühlingsabend gemütlich am See ausklingen und da war dann auch meine Stimmung gerettet. Manchmal tut es eben einfach gut, wenn man sich wieder in seine kleine Blase zurückziehen kann, sich umgeben mit lieben Menschen, welche die eigenen Werte teilen. Natürlich dürfen wir so nicht unser ganzes Leben verbringen, denn nur durch Kontakte mit (noch) Nicht-Veganern kann unsere Bewegung wachsen. Aber ein paar Stunden für die Seele sind von Zeit zu Zeit wichtig, um wieder Energie zu tanken. Denn das Wichtigste ist, dass wir trotz gelegentlicher Dämpfer nicht aufgeben, uns für die Tiere einzusetzen.