Heute gab es das hoffentlich schlimmste Frühstück des Urlaubs. Das Gemüse war wieder quietschsauer, weshalb ich es nicht runterbekam. Blieb somit Weissbrot mit Gurkenscheiben. Danach war ich genauso hungrig wie vorher. Und nur wenige Meter entfernt waren angebratene Wurststücke und gekochte Eier, die mich satt gemacht hätten…
Im Gegensatz zu Europa heisst vegan leben hier nicht ersetzen, sondern schlicht und einfach weglassen.
Ach ja, falls ich das noch nicht erwähnt habe: Wir liegen hier nicht faul am Strand, sondern fahren die Insel auf Mountainbikes ab. Deshalb müsste ich eigentlich sogar noch mehr essen als zuhause, um genügend Energie zu haben. Dass das hier nicht möglich sein wird, war im ersten Moment sehr frustrierend.
Es dauerte ein wenig, aber schliesslich habe ich akzeptiert, dass ich hier einfach zwischen Hunger und ständigem schlechtem Gewissen entscheiden muss. Das kleinere Übel ist … Trommelwirbel… der latente Hunger. Ich gehe davon aus, dass ich vielleicht ein Kilo verliere, während andere Leute in den Ferien zunehmen.
Man gewöhnt sich jedenfalls ein bisschen an den Hunger, zumindest im Flachen. Die Anstiege sind auf leeren Magen schon ziemlich hart.
Der Vollständigkeit halber muss ich aber sagen, dass ich das Essensangebot auch als Nicht-Veganerin ziemlich scheisse gefunden hätte. Ich wäre zwar satt geworden, hätte aber dennoch den Eindruck gehabt, Müll zu fressen. Nichts gegen Dosengemüse, von Zeit zu Zeit. Aber doch nicht immer. Und dann gibt es nur Weissbrot, was ich auch als Abfall betrachte.
Kurz vor Ende der ersten Etappe kamen wir noch an einer Tankstelle vorbei. Ich war so aus dem Häuschen, dass wir gleich einen Grosseinkauf machten. Instantkaffe. Je ein Kilo Linsen und schwarze Bohnen. Die würde ich zwar erst in knapp zwei Wochen kochen können, wenn wir ein Apartment mit Küche haben, aber hier muss man die Sachen kaufen wo man sie findet. In Havanna war das nicht der Fall. Und ich konnte kaum glauben, dass wir sogar Gemüsebouillon bekamen.
Vor dem Marabana-Halbmarathon am 19.11. wird es – ganz untypisch – anstatt eines Carbo-Loading für mich ein Protein-Reloading geben.
Im Hotel bekam ich etwas zum Mittagessen, das mir genug Energie für die zweite Etappe lieferte. Arroz congri (zum dritten Mal…) und malangas, eine Art Kartoffelgewächs, dass es eigentlich nur frittiert gegeben hätte. Aber die Kellnerin hatte Mitleid und konnte wohl den Koch überzeugen, mir eine Portion gekocht statt frittiert zuzubereiten mit etwas Öl und Salz, einfach lecker und sättigend.