Aktivismus – quo vadis?

Corona ist vorbei, also scheinbar zumindest gemäss meinem Arbeitgeber, der uns wieder Vollzeit ins Büro zitiert. Mit all den neuen Lockerungen dürfte jetzt auch wieder Strassenaktivismus möglich sein. Aber ist er auch schon wieder sinnvoll?

Sind die Menschen bereit dafür, stehenzubleiben und sich etwas über das Leid anderer Lebewesen anzusehen? Irgendwie habe ich den Eindruck, Corona hat alle nur noch viel egoistischer und kurzsichtiger gemacht, als sie es vorher schon waren.

Die Restaurants dürfen wieder öffnen – also strömen alle hin, um sich ihre Steaks reinzuziehen. Hauptsache endlich wieder die Gelegenheit nutzen, sich den Wanst vollzuschlagen, kein Platz für Gedanken an die Leidtragenden.

Besonders gilt das auch für diejenigen, die bei grausamen Tierversuchen leiden und sterben mussten, damit wir jetzt Impfungen haben. Während wir über unseren Impfarm und unsere leichten Grippesymptome jammern, verschwenden wir keinen Gedanken an diejenigen, die dafür wirklich gelitten haben.

Zugegeben, mein eigener Egoismus wurde wahrscheinlich auch nochmal angefeuert. Denn eigentlich empfand ich es als erholsam, mich über ein Jahr lang nicht mit ignoranten und veränderungsunwilligen Leuten auseinandersetzen zu können. Jetzt muss ich mir selber einen Tritt in den Hintern verpassen, um mich dem wieder auszusetzen.

Ich bin aber zuversichtlich, dass es sich gefühlsmässig lohnen wird. Nach über einem Jahr habe ich fast schon vergessen, wie schön es sich anfühlt, etwas Sinnstiftendes zu tun.

2 Gedanken zu „Aktivismus – quo vadis?

  • 2021-08-01 um 10:51 Uhr
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    Liebe Caro

    Vorhin bin ich über deinen Blog gestolpert, da ich eigentlich gerne aktiv etwas machen möchte, um den Tieren zu helfen. „Nur“ vegan leben reicht mir irgendwie nicht, daher würde ich gerne bei sowas wie dem Cube of Truth mitmachen. Da ich aber eigentlich ein introvertierter Mensch bin, sträubt sich alles in mir, mit Fremden Menschen auf der Strasse zu sprechen. Deine Berichte hier auf dem Blog haben mir jetzt aber richtig Mut gemacht, es doch mal zu versuchen, da du dich auch als introvertierten Menschen bezeichnest 🙂 Vielen Dank dafür! Ich werde deinen Blog gerne weiterlesen von nun an!
    Ich lebe übrigens auch in der Zentralschweiz, das fand ich noch witzig…. Darf ich fragen, wo du am Cube of Truth teilgenommen hast? Zürich? Luzern?

    Lieber Gruss
    Nancy

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    • 2021-08-03 um 08:34 Uhr
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      Hallo liebe Nancy

      Vielen lieben Dank für deinen Kommentar, ich habe mich mega darüber gefreut!
      Ich habe an Cubes in Zug und Luzern teilgenommen. Für mich wird es in Zukunft aber eher in Richtung „Circle of Compassion“ gehen, was ja das gleiche Konzept ist, nur etwas lockerer.

      Schau doch gern ab und zu mal auf deren Facebook-Seite vorbei. Irgendwann im Verlauf der nächsten Woche wird dort wahrscheinlich der allererste Circle im schönen Zug beworben (Mitte September).

      Ich würde mich freuen, dich dort zu sehen. Wenn die „Sache“ stimmt, kommen auch wir Introvertierten aus uns heraus. Manchmal sind solche Events mental etwas anstrengend, aber ich habe noch nie bereut, dabei gewesen zu sein 🙂

      Liebe Grüsse
      Caro

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