Im Vergleich zu unserer Kubareise, wo ich gut alle zwei Tage ein Update gepostet habe, vernachlässigte ich den Blog während unserer USA-Ferien wirklich sträflich. Höchste Zeit also für zumindest einen kurzen Abriss wie es um unsere Essensversorgung in den Südstaaten Nevada, Arizona und Utah stand.
Wir haben immer etwas Ordentliches zu essen bekommen, selbst wenn manchmal auf der Karte nichts davon zu sehen war. Oft konnte die Küche dann durchaus einen überraschend guten Gemüseteller zaubern. Wenn etwas auf der Karte stand, erschöpfte sich das leider oft in diversen Variationen von gekauften Pflanzenburger-Patties. Nicht gerade abwechslungsreich, aber wenigstens lecker.
Moab bildete unter den von uns bereisten mittelgrossen Städten jedoch eine rühmliche Ausnahme. Ein Blick auf happycow.com dürfte zeigen warum.
Beim Einkaufen kann ich nur dringend raten, Wholefood stores statt konventionelle Läden anzupeilen. Dort ist in kleineren Städten nicht einmal Pflanzenmilch gewährleistet und wenn dann mit sehr wenig Auswahl (Standard ist Mandel, manchmal gibt es Soja und Hafer so gut wie nie).
Was die Reaktion der Leute auf uns betrifft, haben wir überhaupt nichts Negatives zu berichten. Vielleicht ist das Thema Veganismus hier doch schon mehr angekommen als es die Produktpalette vermuten lässt. Hinzu kommt dass das Bedienpersonal einen als Kunden sich wirklich wie ein König fühlen lässt. Halb entnervte Reaktionen, die in Europa durchaus mal vorkommen können, dürften eine noch grössere Seltenheit sein.
Natürlich blieben die lustigen Begebenheiten nicht aus. In einem Hotel, welches sich ganz dem Cowboytun verschrieben hatte, begab sich Folgendes: Wir checkten mit einem argwöhnischen Blick auf den ausgestopften Puma über der Rezeption ein. Er habe zu viel Vieh gerissen, so die Antwort, warum er sterben musste. Dann wird uns der Wificode ausgehändigt, der „eatbeef“ ist. Dass wir als Veganer nicht mal fürs Internetsurfen um Fleisch herumkommen, bringt uns zum Lachen. Wir teilen der guten Frau am Empfang mit, dass der Grund für unser Gelächter darin liegt, dass wir vegan sind. Daraufhin teilt sie uns mit, dass wir im Restaurant trotzdem fündig würden (Salat, wie originell…) und auch beim Frühstück habe es etwas für uns, Brot, Oatmeal, Früchte … und Eier. Diese seien nämlich unbefruchtet (unfertilized). Hört hört…
Ich verzichte darauf, ihr zu erklären, dass es nicht die Angst ist, auf einem Küken herumzukauen, wegen der wir keine Eier essen, sondern wegen der desaströsen Tierhaltung, der geschredderten männlichen Küken und der Ausbeutung der Tiere überhaupt. Diese maximal dumme Aussage war irgendwie lustig und ungemein traurig zugleich. Long way to go…