Subtiler Aktivismus im Alltag

Überrascht betrachtete ich gestern den Stapel neuer Klamotten mit veganen Messages, die mein Freund sich zugelegt hatte. Innerlich klopfte ich mir auf die Schulter, dass ich ihn nie gepusht hatte, mich zu Aktivismus-Aktionen zu begleiten. Jeder Mensch muss sein eigenes Ding finden, wenn es darum geht, ob und wie er die vegane Lebensweise promoten will.

Durch die Kleidung Flagge bekennen ist zwar einerseits subtil, andererseits exponiert man sich stark. Denn ist man an einem Event, so ist man sich dessen bewusst dass man jederzeit mit Nicht-Veganern angesprochen werden könnte und dann parat sein muss, den eigenen Standpunkt zu verteidigen. Dies ist dann nur für einen begrenzten Zeitrahmen.

Im Alltag hingegen vergisst man ja schnell, dass man seine Meinung nach aussen trägt und wird dementsprechend dann überrascht wenn einen jemand darauf anspricht. Gut, hingegen habe ich die Erfahrung gemacht, dass man eher dann angesprochen wird, wenn die Person sowieso schon eine tendenziell positive Einstellung zum Thema vegan hat. Mir ist es sogar schon passiert, dass ich von einer anderen Veganerin im Fitness angesprochen würde, ob ich nicht Lust hätte, zu einem ihrer regelmässigen Social events zu kommen. Durch das Shirt habe ich also sogar noch mehr Gleichgesinnte in der Region kennengelernt.

Alles in allem finde ich vegane Messages eine tolle Sache. Einerseits signalisieren sie nach aussen Gesprächsbereitschaft und mein Freund ist, auch wenn er keinen Strassenaktivismus macht, wirklich grossartig darin. Andererseits ist ein normaler oder sogar durchtrainierter Körper in einem veganen Shirt ja auch an sich schon ein keine Worte bedürfendes Gegenargument für alle, die sich nicht vorstellen können, dass pflanzliche Nahrung Protein enthält.

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