Lebkuchenspukhaus 2021 – Die Beta-Version

Als der Geburtstag einer Freundin, der ich das Spukhaus schenken wollte, nahte, galt es nun also ernst. Also ran an die Backschüsseln und alle Kreativität fliessen lassen bei der Dekoration.

Die Basis

Die Lebkuchenteile habe ich bereits zwei Tage vorher vorbereitet, da das Projekt an nur einem Tag kaum zu bewältigen gewesen wäre.

Die Schablonen habe ich diesmal auf A3-Grösse ausgedruckt und die doppelte Menge Lebkuchenteig hergestellt, insgesamt 1,2 kg. Das war mehr als genug: Ich konnte davon noch anderthalb Bleche Lebkuchenguetzli backen, aber das habe ich erst nach der Fertigstellung des Hauses gemacht. Solange habe ich den übrigen Teig in Frischhaltefolie im Kühlschrank aufbewahrt, für den Fall dass ich doch irgendeinen Teil vergessen haben sollte zu backen oder mir nachträglich noch eine zündende Idee käme.

Diesmal habe ich grosse Teigbahnen ausgerollt, diese aufs Backblech gelegt und dann erst die Teile ausgeschnitten, wodurch diese sich weniger verzogen.

Von dem Royal Icing (100ml Kichererbsenwasser und 400g Puderzucker) hatte ich übrigens auch viel zu viel. Einen Teil habe ich später für die Verzierung der Lebkuchenkekse verwendet und für jene einer kleinen Torte, den Rest eingefroren.

Fenster und Verzierungen

Eine amerikanisch Webseite hat mich zu einer anderen Art der Verzierung als beim Prototyp inspiriert, welche mir letztlich auch viel besser gefallen hat, nämlich eine Backstein-Optik. Allerdings habe ich mir vielleicht etwas mehr Arbeit als nötig gemacht, indem ich die Kerben bereits vor dem Backen in den Teig gedrückt habe und sie danach mit Royal Icing nachgezeichnet habe. Im Nachhinein wäre es auch zweckmässig gewesen, sie nur mit dem Zuckerguss aufzumalen.

Für die Verzierung der Bodenplatte habe ich diese zunächst mit etwas verdünntem Icing bestrichen. Einen Gehweg vor dem Haus habe ich dann mit «Kies» (gemahlenem Dampfmohn) bestreut. Den Rest mit einer Wiese aus Kokosraspeln. Diese hatte ich am Vorabend mit grüner und brauner Lebensmittelfarbe in Wasser verdünnt eingefärbt und dann wieder bei niedrigen Temperaturen im Backofen getrocknet.

Ausserdem hatte ich diesmal auch noch ein paar kleine Lebkuchen-Grabsteine gebacken, die ich neben dem Haus als kleinen Privatfriedhof mit Icing aufgeklebt habe.

Die Fenster habe ich nach dem Verzieren der Wände eingegossen, was im Nachhinein auch nicht optimal war. Wenn ein Tropfen Isomalt daneben geht, ist es nämlich wesentlich einfacher, diesen vom unverzierten Lebkuchen zu entfernen. Ging aber auch so. Ich habe diesmal eine Mischung aus grüner und blauer Lebensmittelfarbe und auch weniger davon verwendet, womit ich sehr zufrieden war.

Bezüglich der Bodenplatte war es aber von Vorteil gewesen, diese erst zu verzieren, da sonst die Hälfte des «Grases» auf dem See festgeklebt wäre.

Die Oblaten mit den Leichen, Geistern und Skeletten drauf für hinter den Fenstern bzw. im See habe ich schon am Vorabend vorbereitet. Ebenso die Dächer, da dies auch eine eher langwierige Übung ist. Dafür habe ich schwarzen Rollfondant dünn ausgerollt  und in Streifen von der Länge des Dachs und etwa einem Zentimeter Breite geschnitten. Mit einer Bastelschere, die durchaus gut an die Form von Dachziegeln herankommt, habe ich dann das Ziegelmuster geschnitten. Das habe ich so oft wiederholt, bis die überlappend übereinandergelegten Fondantstreifen das ganze Dach bedeckten. Später liess sich dies als eine Platte gut an das Lebkuchendach ankleben (vor dem Zusammensetzen). Aus Fondant-Resten habe ich noch eine Katze und zwei Bäume als Verzierungen geformt.

Das Zusammensetzen

Hier zeigte sich mal wieder, dass ich keine Ingenieurin bin. Je nachdem wie man die Teile aneinanderklebt, funktioniert das halt besser oder schlechter. Beim Prototyp hatte ich wohl mehr zufällig die richtige Herangehensweise gewählt. Bei der Betaversion klaffte hingegen dann ein zentimetergrosser Spalt zwischen Dachgiebel und Seitenwand, der sich aber problemlos nach und nach mit Royal Icing auffüllen und so stabilisieren liess.

Nach dem vollständigen Trocknen war das Werk dann bereit, um illuminiert zu werden, wofür ich eine kleine LED-Lichterkette (zum Glück aus aktuellem Anlass einfach zu beschaffen) mit kaltem Licht benutzt habe.

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