Ein guter Freund fragte mich am 31. Dezember, ob ich denn schon Vorsätze fürs 2019 gefasst hatte. Ich winkte erstmal ab. Die setze man sowieso in der Regel nicht in die Tat um. Aber unterschwellig beschäftigte mich das Thema dann doch noch länger. Schliesslich habe ich mich in den letzten Monat sowieso schon ein paar Mal gefragt, ob ich mich genug einsetze, um die katastrophale Situation der Tiere zu verbessern.
Ich spende. Das ist vielleicht das Effektivste, was man machen kann. Schliesslich gibt es zum Glück ja bereits viele Organisationen, die sich für das Wohl der Tiere einsetzen und denen es an finanziellen Mitteln fehlt, um ihre Aktionen auszudehnen. Die können, schätze ich, in Sachen Hilfs- und Aufklärungsarbeit viel professioneller und somit besser agieren als Einzelpersonen.
Ausserdem betreibe ich diesen Blog als meinen persönlichen Versuch, auch ein bisschen zur Aufklärung beizutragen. Das ist besser als nichts, aber ist es genug?
Manchmal denke ich: ja, für den Moment zumindest. Ich habe schliesslich seit ein paar Wochen einen neuen Job, der erstens per se ziemlich anstrengend ist und zweitens, aufgrund der langen Anfahrt, einen beträchtlichen Teil meiner Freizeit auffrisst.
Manchmal denke ich: Faule Ausrede. Was mich daran hindert, mehr zu machen, ist nicht der Zeitmangel, sondern meine Bequemlichkeit. Nicht Bequemlichkeit im Sinne von Rumlümmeln vor dem Fernseher, sondern Bequemlichkeit im Sinne von Verharren in der Komfortzone.
Meine Komfortzone endet da, wo ich mich in ungewohnte und unkontrollierbare Situationen begeben muss und / oder mit mehreren fremden Menschen in Kontakt treten muss. (Ich fühle mich an einem Anlass wohl, wenn ich etwa mindestens die Hälfte der Anwesenden kenne … besser drei Viertel… optimal alle)
Aber ist das nicht ganz schön feige, wenn ich nicht aktiv für die Rechte der Tiere eintrete, nur weil mir die eine oder andere Situation Unbehagen verursachen wird? Was ist leichtes Unwohlsein schon im Vergleich mit Versklavung, Verstümmelung und kaltherzigem Mord?
Ihr ahnt also schon, was mein Vorsatz für 2019 (und alle folgenden Jahre) ist: Raus aus dem stillen Kämmerlein und mich regelmässig Aktionen anschliessen, die den Menschen die Augen dafür öffnen sollen, was sie eigentlich tun.
Jetzt ist der Vorsatz also öffentlich, was bei mir hoffentlich genug Druck aufsetzt, um mich aus der Komfortzone zu katapultieren…