Es gibt da so einen Witz: Woran erkennt man einen Veganer? – Ganz einfach, er sagt es dir.
Manchmal bin ich auch ein bisschen so, zumindest hier, wenn man mich fragt, wie es mir in Kuba gefällt. So geschehen durch die Haushälterin des Apartments in Havanna, in dem wir nach der Radrundreise noch einige Tage geblieben sind.
Ich sagte ihr, mit dem Essen sei es eben nicht so einfach, weil ich „vegana“ sei. „Vegetariana?“ Nach aussen liess ich mir nichts anmerken, aber innerlich lachte ich mich kaputt. Mittlerweile hatte ich schon lang aufgehört zu zählen, wie oft irgendwelche Kubaner fälschlicherweise meinten, ich hätte nicht das richtige spanische Wort erwischt.
Ja, aber was ich denn dann esse, wenn ich keine Proteine bekomme? Ich lasse mich zu einem kleinen Exkurs über das Vorkommen von Eiweiss in Pflanzen allgemein und in Hülsenfrüchten im Besonderen hinreissen. Etwas Information zu gesunder Ernährung kann ja nicht verkehrt sein, zumal die gute Frau in einem Kindergarten arbeitet und dort auch das Essen für die Bälger zusammenstellt.
Die Kubaner würden viel zu ungesund essen, sagt sie. Weniger Fleisch und Zucker würde ihr auch nicht schaden, meint sie lachend und zeigt auf ihre typisch kubanische Figur (BMI von sicher weit über 30).
Für mich hat sie noch den guten Tipp, im chinesischen Viertel ein Chop Suey essen zu gehen.
Am nächsten Tag sind wir auf einer Stadtführung und kehren zum Mittagessen in einem „paladar“, einem privaten Restaurant ein. Dort bekomme ich Reis und Bohnensuppe, die für mich übrigens das absolute Highlight der kubanischen Küche ist.