Auf Reisen möchten wir ja eigentlich schon die echte lokale Küche kennenlernen. Jetzt, als Veganerin, muss ich jedoch zugeben, dass ich hier nichts angenehmer finde, als in einer grösseren Hotelanlage einzukehren.
In den kleinen Restaurants gibt es eben entweder dieses verfluchte immergleiche Dosengemüse oder als frisches Gemüse höchstens noch Gurke. An den Buffets der All inclusive Anlagen bekommt man wenigstens frische Salate (Weisskohl, Rotkohl, geraspelte Möhren, Blattsalat, Tomaten, …) und auch gutes Gemüse und Hülsenfrüchte. Zwischen dem Mittags- und Abendbuffet kann man sich an der Snackbar eine „pizza végétal“ zubereiten lassen, die ausnahmsweise mehr mit der europäischen Pizza gemein hat.
Gestern Abend waren mein Partner und ich ganz aus dem Häuschen, dass es sogar Brokkoli gab. Das hatten wir hier noch nie erlebt. Auch vom Ambiente her war der Speisesaal unseres Hotels (Las Brisas) sehr elegant und gepflegt. Das ist hier keine Selbstverständlichkeit. Noch am Abend zuvor waren wir in Hanabanilla und der Speisesaal war dort genauso assi wie der Grossteil der Klientel aussah.
Heute beim Frühstück im Las Brisas war ich zum zweiten Mal positiv überrascht, denn zum ersten Mal gab es für mich in diesen Ferien weisse Bohnen zum Frühstück. Endlich Protein statt billigem Weissbrot! Ausserdem gab es superleckeres Müsli mit ganz verschiedenen Trockenfrüchten darin. Einweichen musste ich es natürlich mit heissem Wasser. Sojamilch gibt es hier einfach nirgendwo. Das einzige vegane Milchersatzmittel hier ist Kokosmilch (horchata de coco), aber damit komme ich schon zum Wermutstropfen: Die gibt es nämlich nicht überall und leider auch nicht im Brisas. Hätte ich hier auch noch vegane Piña Coladas bekommen, wäre das Glück perfekt gewesen. Wie vielerorts wird diese hier jedoch aus Milchpulver hergestellt.