Der Winter scheint kurz Pause zu machen. Bei 13 Grad, strahlendem Sonnenschein und weiteren 48 Stunden Regenfreiheit voraus, gab es für mich nun wirklich keine gültige Ausrede mehr, um den Start meiner diesjährigen Chalking Saison herauszuzögern.
Wie immer habe ich Mühe, mich aufzuraffen, herauszugehen und mich der Welt zu stellen. Ich kann nicht behaupten, dass ich beim Chalken schon mal richtig negative Erfahrungen gemacht hätte. Klar, ab und an hat sich jemand im Vorbeigehen lustig gemacht, aber angefeindet wurde ich ja noch nie. Ganz im Gegenteil. Es haben sich schon gute Gespräche ergeben.
Trotzdem kostet es mich immer wieder Überwindung, mich alleine auf die Strasse zu kauern und mein Ding durchzuziehen, während ab und an Passanten vorbeilaufen und neugierig schauen. Ich hasse es, im Mittelpunkt zu stehen. Und ich hasse es, mit Fremden zu reden. Ich tue es nur für den guten Zweck und weil mein Unwohlsein dabei nichts, rein gar nichts ist im Vergleich mit dem, was die Tiere aushalten müssen.
Danach fühle ich mich – wie immer – beschwingt und voller Energie. Auch wenn es ein bisschen ist wie Sandburgen bauen. Hoffentlich laufen bis zum nächsten Regen viele daran vorbei und hoffentlich schaut der eine oder andere wirklich hin und denkt auch wirklich darüber nach.