Off topic: Mein maximalistischer Kleiderschrank

Das Thema hat eigentlich nichts mit vegan zu tun, aber es beschäftigt mich gerade mal wieder unterschwellig. Hartnäckig. Es geht um meinen überbordenden „Kleiderschrank“. Es ist eigentlich kein Schrank. Es ist ein ganzes Zimmer, zu bestimmt achtzig Prozent gefüllt mit Klamotten, die ich nicht einmal trage…

Und das obwohl ich seit fast drei Jahren so gut wie keine neuen Kleidungsstücke mehr dazukaufe. Und mich schon von einigen ungeliebten Stücken getrennt habe. Naja, die einige in Relation zu den verbliebenen waren wohl doch nicht so viele…

Was nicht gerade hilft (obwohl ich natürlich irgendwie stolz darauf bin und es auch überhaupt nicht anders möchte) ist, dass mein Gewicht in den letzten zwanzig Jahren höchstens mal um zwei drei Kilo geschwankt hat. Die natürliche Auslese der Kleider aufgrund zu dick geworden musste ich somit nie vornehmen. Naja, bis auf eine kurze Bluse – und darauf bin ich auch stolz – deren Ärmel mir um die Oberarme zu eng waren seit ich wieder Krafttraining machte.

So, die Laudatio auf meine Diszplin beim Essen und Training ist hiermit beendet. Jetzt beginnt die Abrechnung mit meinen früheren und aktuellen Fehlern:

  • Impulskäufe getätigt anstatt mic an dem (nicht vorhandenen) Bedarf für neue Kleider zu orientieren
  • Hübsche Kleider gekauft, obwohl ich mich in Jogginghose und Totenkopf-T-Shirt am wohlsten fühle
  • Diese hübschen Kleider dann auch noch für besondere Anlässe aufgespart – teilweise bis zur Extremform (nie getragen)
  • Immer wieder in die „Das ziehe ich bestimmt noch an“ Denkfalle getappt
  • Mich von gewissen Teilen nicht entledigt, weil ich doch mal etwas mehr Geld dafür ausgegeben habe (was tatsächlich die absolute Ausnahme ist)

Soweit so gut. Jetzt könnte ich weiterhin versuchen, mich mit folgender Überlegung ruhigzustellen: Jetzt habe ich zwar einen (zu) grossen Fundus an Klamotten, aber dafür muss ich so gut wie nie mehr neue kaufen für den Rest meines Lebens. Ich kann ja einfach alles auftragen was ich bereits habe.

Das ist durchaus ein valabler Gedanke. Allerdings gehe ich eher davon aus, dass ich nicht einmal den gesamten Fundus brauche, um mich bis in alle Zeiten einzukleiden.

Die überschüssigen Teile dennoch aufzubewahren, wäre ja an und für sich kein Problem. Ist es aber doch. Schliesslich definiert mein Kopf was ein Problem ist und was nicht. Und der hat in der letzten Zeit irgendwie echt Mühe mit all den angehäuften Besitztümern, die unsere Wohnung besetzen.

Es heisst ja so schön, dass das was man besitzt, einen irgendwann besitzt. Vielleicht bezieht sich das eher auf die Angst, das Erworbene irgendwann zu verlieren. Ich jedenfalls habe immer wieder Momente, in denen ich mich „besessen“ fühle von dem Ärger darüber, so viel unnötigen Krempel in mein Leben gelassen zu haben. Jedes Kleidungsstück, von dem ich nicht die geringste Ahnung habe, wann ich es zum letzten Mal trug, zeugt von meiner Unfähigkeit, loszulassen.

Wie soll ich denn in meinem Leben und in meinem Kopf Platz für neue Gewohnheiten, Beschäftigungen, Lebenskonzepte machen, wenn ich es noch nicht einmal schaffe, mich von ein paar alten Stofffetzen zu lösen?

Ich habe aktuell wirklich wichtigere Dinge, die meine gedanklichen Kapazitäten beanspruchen wollen. Und woran denke ich trotzdem immer wieder? Den verfluchten Kleiderschrank.

Ich bewundere Menschen, die mit einem Minimalbestand an Klamotten auskommen, aber ich habe ja nicht einmal den Anspruch, auf unter zwanzig Teile zu kommen. Eigentlich ist mir die Anzahl völlig egal, so lange ich die Sachen auch tatsächlich benutze. Also wäre ich ja theoretisch schon zufrieden, wenn ich nur zehn Teile ausrangieren würde und neunzig behalten.

Also unter der absurden Annahme, ich hätte nur hundert Kleider. Wie viele mögen es wohl sein? Vielleicht dreihundert? vierhundert? Ohne Unterwäsche und Socken natürlich.

Wer mag, kann seinen Tipp in den Kommentaren abgeben. So wie das leidig-banale Klamottenthema gerade in mir brodelt, kann es jederzeit zu einem spontanen Ausbruch einer Ausmistaktion kommen. Und das wäre ja die perfekte Gelegenheit zum Zählen…

2 Gedanken zu „Off topic: Mein maximalistischer Kleiderschrank

  • 2021-04-08 um 05:52 Uhr
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    C’est très compliqué de faire le tri , surtout quand on aime les fringues 🙄☺️
    J’ai appliqué la méthode Marie Kondo ( 20x sacs poubelles de 110l remplis et donnés ) mais l’ordre n’a pas résisté très longtemps dans mon armoire ( je vais recommencer ce printemps)
    Par contre, j’ai un principe aujourd’hui, quand je veux acheter quelque chose de nouveau , je dois d’abord me séparer de quelque chose que je ne mets plus et puis , faut qu’il soit vegan 🙄👌🏼👏 !
    Fashion victime, on sait que l’on met toujours les dernières fringues achetées

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    • 2021-04-08 um 07:36 Uhr
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      Ouiii, c’est tellement compliqué de se séparer de choses aunque ce soit une libération…
      Ce qui fonctionne aussi pas mal c’est de mettre ce qu’on veut acheter sur une liste et s’obliger à attendre 30 jours et depuis évaluer encore une fois si on en a vraiment besoin.

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