Gestern hatten wir Gäste – für mich wieder eine willkommene Gelegenheit, mich an einer neuen Kreation zu versuchen. Diesmal sollte es eine Oreo-Torte werden. Wenn es schon vegane Kekse gibt, muss man ja etwas daraus machen, oder?
Das mit dem Keksboden ohne Backen hat überraschend gut geklappt. Aber was die Füllung anbelangt, hätte meine Vorstellung von der Realität nicht weiter entfernt sein können. Nach dem Anschneiden wirkte es noch nicht so schlimm, nur ein bisschen zu wabbelig. Aber noch bevor ich die Kamera zücken konnte, verwandelte sich mein Tortenstück in einen unansehnlichen Bergrutsch.
Geschmeckt hat es zwar trotzdem, aber für mich war trotzdem klar, dass Rezept und Foto so ganz sicher nicht auf dem Blog landen würden. Das rief jedoch sogleich Protest von meiner besseren Hälfte auf den Plan. Schliesslich, so meinte er, gehören auch Fails mit dazu. Und eigentlich hat er recht. Ich kreiere meine Rezepte nach dem Trial and Error Prinzip, wieso also nicht auch die kulinarischen Missgeburten online stellen, damit ihr gar nicht erst die gleichen Fehler macht?
Wie wollte ich also zu dieser perfekt schnittfesten Joghurtfüllung gelangen? Da Gelatine üblicherweise ja nicht vegan ist, da aus dem Bindegewebe von Schweinen oder Rindern, kaufte ich veganes Geliermittel von Dr. Oetker. Die Packung selber liefert wenig Hinweise darauf, wie viel man je Menge Flüssigkeit nehmen muss. Es ist nur angegeben, wie vielen Gelatineblättern ein Beutel von dem Gelierpulver entspricht. Aber Google wird schon helfen, dachte ich, und begab mich auf die Website von Dr. Oetker, wo man auch einige Rezepte findet, in denen genau dieses Produkt verwendet wird. Zwar nicht mit einer reinen Joghurtfüllung (die wissen vielleicht warum, haben aber ihre eigenen Fails aus der Versuchsküche nicht publiziert…), aber auch mit ganz viel anderer Flüssigware, die verfestigt werden soll.
Nachdem ich die Rezeptvorschläge durchgegangen war, wusste ich also, dass Dr. Oetker für meine geplante Menge an Flüssigem (1kg Sojajoghurt) drei bis vier Beutelchen verwenden würde, aufzulösen in je einem Deziliter Wasser. Um auf der sicheren Seite zu sein, nahm ich sechs Beutel und weniger Wasser und gab meiner Kreation vierundzwanzig Stunden Zeit, um im Kühlschrank schön auszuhärten.
Wenn das nächste Kaffeetrinken mit Gästen ansteht, wird alles besser… oder ein weiterer Fail. Aber das ist schliesslich das Tolle an Fehlern: Man lernt immer etwas daraus.